Pretty, Please: Achtsame Hautpflege, ein neu gedachter Künstler und strahlende Augen für den Frühling

Von Laura Regensdorf

An einem Dienstag im April, als ich begann, meine Spaziergänge umzuleiten, um den Kirschbaum in der Nachbarschaft in Höchstform zu sehen, tauchte bei Sotheby's eine andere Blütenpracht auf. Ein Kleid, das Janis Joplin 1968 beim Newport Folk Festival trug, wurde versteigert, und die Perlenblumen auf dem Oberteil fielen mir ins Auge. Joplin hatte sie offenbar aus einem von Fans geschenkten Blumenstrauß in ihrer Umkleidekabine gerettet; Ihre Freundin Linda Gravenites half dabei, den Rest der Babypuppensilhouette aus schwarzem Pannesamt zu gestalten. Obwohl das Kleid den Rock'n'Roll-Tests unterzogen wurde, schnitt es viel besser ab als die Frau, die es auf dem Cover von Newsweek und Time trug. „Leichter Riss, einige dem Bühnengebrauch entsprechende Abnutzungserscheinungen“, heißt es im Zustandsbericht. Flower Power ist eine ewige Quelle.

Es ist die sprichwörtliche Zeit des Jahres für Erneuerung: ein Klischee, das immer noch vielversprechend ist, selbst für diejenigen, die sich etwas erschöpft fühlen. Diese Ausgabe von Pretty, Please – eine Zusammenfassung von Hautpflege-Fundstücken, Wellness-Essentials und anderen schönen Dingen – wirft einen schrägen Blick auf Neuanfänge. Es gibt einen mikrofeinen Brauenstift zum Nachzeichnen von Härchen, die durch die Torheit der Jugend verloren gegangen sind. Ein von Künstlern gefertigter Wasserfilter, neu in dezentem Schwarz erhältlich, verspricht, ein Maskottchen für jeden Haushalt zu werden. Ein Gesichtsspray oder ein Pfefferminz-Glasreiniger sorgen für eine bessere Stimmung. Georgia O'Keeffes Arbeiten auf Papier könnten dazu anregen, den hellen Lidschatten neu zu überdenken oder in ebenso sonnigen Tellern eine Entsprechung zu finden. Der Kirschbaum hat inzwischen seine konfettiartigen Blütenblätter verloren, aber ich habe bei Etsy einen kleinen Strauß Vintage-Perlenblumen bestellt – gänseblümchenartig in Silber, mit einfachen Drahtstielen. Wie das Sprichwort sagt: Gönnen Sie sich etwas.

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Es war Liebe auf den ersten Blick, wenn man an so etwas glaubt. Das war das Gefühl (zugegebenermaßen selten, aber seltsam fesselnd), als der neue Nebel von CAP Beauty, Serotoner, eintraf, gerade als sich in Brooklyn die Blätter entfalteten. Ich habe es einmal benutzt und meine Hand hat seitdem nicht aufgehört, danach zu greifen. „Es gibt die historische Vorstellung, dass ein Toner sich ablöst und trocknet – Schritt zwei in Ihrem dreistufigen Hautpflegeprozess. Ich schließe mich dieser Schule der Hautpflege nicht an“, sagt CAP-GründerKerrilynn Pamer, eine gelassene Präsenz im Zoom-Fenster von ihrem Zuhause in einem abgelegenen Teil von Calabasas aus. (Sie und ihr Mann zogen 2020 nach Kalifornien, fünf Jahre nach der Eröffnung der ursprünglichen Version von CAP – einem winzigen Laden mit einer gehobenen, umfassenden Beauty-Auswahl – im West Village in Manhattan.) Was sie geschaffen hat, ist im Gegensatz dazu , feuchtigkeitsspendend und belebend in der Textur: ein jederzeit einsetzbares Spray mit Wüstenpflanzen, Rosen- und Kokosfruchtextrakt, das einen Hauch von Frühlingsferien verleiht. Der Name Serotoner, der eine Stimmungsaufhellung suggeriert, ist mit einem Inhaltsstoff namens Griffonia verbunden, einem Serotonin-Vorläufer, der auch eine beruhigende Wirkung auf die Haut hat. Pamers Augen huschen für einen Moment aus dem Bild. „Es gibt Kojoten, die vorbeilaufen, und wir haben kleine Hunde“, erklärt sie, ein falscher Alarm. Pamer ist auf die Natur eingestellt. Dieses Debüt-Hautpflegeprodukt, an dem jahrelang gearbeitet wurde und weitere folgen werden, ist frei von synthetischen Stoffen und entspricht den ursprünglichen Kriterien für die auf der Website angebotenen Produkte. Sogar das Konservierungssystem in Serotoner dient gleichzeitig als Nährstoff für die Haut. „Das war schon immer meine ursprüngliche Mission bei CAP: etwas zu fordern, das vielleicht nicht die Norm ist, das etwas anspruchsvoller ist, aber uns allen zugute kommt.“

Für einen Künstler, der so viele funktionale Kunstwerke dem menschlichen Körper nachempfunden hat – ein fußförmiges Sofa aus leuchtend blauem Vinyl (ca. 1969); Woman Ironing Table #1 (2005), gepaart mit einem Cartoon-Phalluseisen – es ist eine Freude zu entdecken, dass Nicola L.: Life and Art, vonOmar SosaUndHannah Martin, behält einige der Eigenheiten seines Themas in der Form des Buches bei. „Es kann manchmal chaotisch sein. Tut mir leid, wenn Sie sich verlaufen“, schreiben die Autoren in der Einleitung. „Oder wenn man mitten im Satz die Seite umblättert und Bilder von mehreren Dutzend Gemälden sieht. Aber so war es, etwas über Nicola zu erfahren.“ Sosa, Kreativdirektorin und Mitbegründerin von Apartamento, und Martin, Redakteur bei Architectural Digest, lernten Nicola selbst erst kennen, als sie 2019 starb, zwei Jahre nach ihrer ersten institutionellen Ausstellung im New Yorker SculptureCenter. Stattdessen ist sie – für sie und für uns – durch Interviews, zahlreiche Fotos und ihre eigenen farbenfrohen Schriften lebendig geworden. (Der hier gezeigte orangefarbene Schrank, ein wertvolles Stück in der Wohnung des verstorbenen Designberaters Jim Walrod, war ein früher Einstiegspunkt für die Autoren. Er begrüßt die Leser auf Seite eins.) Dieses „eine Art chronologisches Fanzine“ ist eine üppige Aufzeichnung, die die Kindheit umspannt in Marokko, Kunstschule in Paris, Hedonismus auf Ibiza und das Leben als einer der Bohemiens im Chelsea Hotel. Als Hommage an ihre Polsterung hat das Buch einen plüschigen, hochglänzenden Einband mit einem Schwarz-Weiß-Foto von TV Woman – einem Stück, das sie erstmals 1970 anfertigte, als sie mit ihrem zweiten Sohn David schwanger war. In gewisser Hinsicht war das anthropomorphe Objekt mit einem Fernseher in der Mitte ein lebhaftes Statement gegen die Objektivierung von Frauen. Gleichzeitig wird diese Frau, ähnlich wie ihre Schöpferin, regelmäßig erregt. Ein Zitat von Nicola im Epigraph umfasst diese Gesamtheit: „Alles ist letztendlich gebunden, Kunst und Leben, Kinder, Lieben, Fehler, Freuden, Hoffnungen.“

Von Nate Freeman

Von Kase Wickman

Von Bess Levin

„Der wirklich menschliche Moment, wie man sich fühlt, ist so entscheidend dafür, wie man sich präsentiert. Das muss man sich erst einmal anhören“, sagt VisagistinJa, Bäcker bei einem kürzlichen Besuch in New York. Ihr Wimpernkranz glitzert mit winzigen goldenen Stacheln. „Ich bin müde, ich habe Jetlag, ich habe ein Baby bekommen. Ich habe zwei Minuten gebraucht, um mich fertig zu machen, und das war: Doink, doink, doink, ich bin fertig“, fügt sie hinzu und hält einen Bogen mit Gesichtsaufklebern von Bakeup hoch, der Schönheitsmarke, die sie gemeinsam mit Musikern leitetGrace Gaustad. „Make-up kann ein Werkzeug zur schnellen Selbstdarstellung sein und muss nicht so ernst genommen werden.“ Baker, ein Londoner, der jetzt in LA lebt, umgeht gerne das Erwartete auf subtile und manchmal maximalistische Weise. Spinnenwimpern mit geschickt platzierten Edelsteinen um die Augen herum Lucy Boynton. Natasha Lyonne in einem opulenten Mashup aus Himbeer- und Pilztönen, die besser zu ihrem feuerorangenen Haar passen. Ein architektonischer, fluoreszierender Blick für Gaustad, der als nicht-binärer 21-Jähriger dazu beigetragen hat, die Marke sowohl in das Metaversum als auch in Kosmetiktaschen zu lenken. Herausragend in der ersten Produktpalette sind die schlanken Schattenpaletten, die in Neon-, Pastell- und Primärfarben sowie Wüstenneutraltönen angeboten werden. Die Kunstschulfunktionalität ist ein Gewinn – durchsichtige Verpackung, nicht größer als eine Kreditkarte – ebenso wie die Pigmentabgabe. Eisblaue Augen als Hommage an Mary Quant könnten angebracht sein und den Beginn der Minirock-Saison ankündigen. Aber im Moment rufen gesättigte Lichter. Neulich habe ich meine Lider mit dem Orange der Hauptpalette bestäubt (ein Knaller für blasse Augen) und bin dann auf ein Foto der kleinen Tochter einer Freundin gestoßen, die mit Stäbchen ein Cheez Doodle isst. Farbe und Einfallsreichtum: eine Muse für unsere Zeit.

Meine Wohnung im vierten Stock liegt auf Baumwipfelhöhe, sodass ich auf die einst nackten Äste blicke, die sich wieder anziehen. Näher in meinem Blickfeld sind die Vögel: Finken, die um eine Sprosse am hängenden Futterhäuschen ringen, trauernde Tauben, die auf der Feuerleiter sitzen. Das Einzige, was diesen Teil der Naturbeobachtung verbessern könnte, sind, wie ich gestehe, blitzsaubere Fenster. Es ist ein Zufall, dass Koala Eco – eine australische Marke für Haushaltspflegeprodukte, die dafür bekannt ist, lokale ätherische Öle zu verwenden, um die Natur nach drinnen zu bringen – kürzlich in die USA expandiert hat. (Erewhon war als früher Fachhändler führend.) FürJessica Bragdon,die das Unternehmen vor sechs Jahren zusammen mit ihrem australischen Ehemann gründete,Paul Davidson, ein Sinn für „Ökopsychologie ist in hohem Maße das Ethos hinter der Marke.“ Wir wissen, dass Waldbaden gut für den Geist ist; Wie wäre es mit Zitronenmyrte als Arbeitsflächenspray oder Pfefferminze in einem Glasreiniger? Es ist Morgen in Sydney für Bragdon, als wir uns über Zoom verbinden; ihre Zwillingsschwester,Adrienne Bragdon, Ein Sozialpsychologe und US-Direktor von Koala Eco meldet sich aus Sonoma, Kalifornien, an. „Für manche Menschen mag es ein bisschen woo-woo sein, aber Pfefferminze lindert nachweislich Kopfschmerzen, Pfefferminze hat sich als anregend erwiesen“, sagt Jessica und weist darauf hin, dass es auch als Insektenschutzmittel dient. Die ungiftige Formel sei ein Pluspunkt, fügt sie hinzu und blickt auf die Zeit vor der Markteinführung zurück: „Ich erinnere mich, wie ich das Badezimmer geputzt habe und zugesehen habe, wie Windex die Zahnbürsten der Kinder besprüht hat, und dachte: ‚So sollte es nicht sein.‘“ Koala Eco's Die Aufgabe, den Menschen dabei zu helfen, klarer zu sehen, geht über verrußte Fenster hinaus. Die Marke hat eine No-New-Plastic-Regel und unterstützt 1 % for the Planet; Eine geplante Initiative mit der Oceanic Society in San Francisco soll benachteiligten Jugendlichen den Zugang zur Natur erleichtern. Auch zu Hause gibt es Platz für mehr verwurzelte Verbindungen. „Unser Vater ist praktizierender Buddhist“, sagt Adrienne, „und er sagte immer: ‚Viel Spaß beim Abwaschen.‘ Lass dich auf dieses Ritual, diese Erfahrung ein.‘ Ich erinnere mich, wie ich als Teenager die Augen verdrehte.“ Aber jetzt lächelt sie: „Ich kanalisiere Dad.“

„Ich wurde von Eltern gefragt, ob wir einen Wasserfilter haben, was wir auch tun“, so der Schmuck- und Accessoire-DesignerDeborah Paganisagte dem Wall Street JournalLane Florsheim im März für eine Geschichte über die zunehmend komplizierten Anforderungen für Übernachtungen in New York City. „Können Sie sich vorstellen, dass in den 90er-Jahren ein Elternteil anrief und sagte: „Ich möchte nur dafür sorgen, dass ihr einen Wasserfilter habt.“ Ich fühlte mich reflexartig verlegen, als erwachsener Erwachsener, der in letzter Zeit mit den sogenannten „Besten“ von New York City auskommt. Übernachtungen sind aus! (Zumindest wären sie es, wenn ich Kinder hätte.) Ich habe einen seriösen Filter verloren in einer Tasche, der aus einer früheren Wohnung geborgen wurde, in der das Waschbecken einen Anschluss ermöglichte. Aber mein Traum von der Renovierung einer Mietküche rechtfertigt keine Verzögerung. Mit jedem Podcast über ewige Chemikalien und jedem apokalyptischen Meinungsbeitrag zu Mikroplastik wird mir plötzlich greifbar klar, dass ich eine Lösung brauche, und diese Lösung hat einen Namen: Walter. „Ich muss Henry the Hoover und meinem englischen Ehemann wirklich danken“, sagt erCassie Griffin, Die Künstlerin, die ihre Keramikkenntnisse in eine Reihe stromlinienförmiger Filter einfließen ließ, die mit Berkey-Filterelementen kompatibel sind. (Vielleicht haben Sie einen der handbemalten Walters zum Verkauf auf dem Dimes Market; CAP Beauty's gesehenKerrilynn gibt an ist ein langjähriger Fan.) In England, wo Griffin eine Zeit lang lebte, war der Staubsauger ein allgegenwärtiger Bestandteil, mit Cartoon-Augen und einem Schlauch für die Nase, in dem Maße, dass „man nicht ‚Hoover‘, sondern ‚Henry‘ sagte. d“, erklärt sie. Indem Griffin ihrem Filter einen Namen gab, wollte er ihn auf ähnliche Weise in der Familie willkommen heißen. Die beiden neuen Farben dieses Frühlings sind glänzendes Schwarz (eine Schönheit) und leuchtendes Orange (direkt aus dem Drehbuch von Verner Panton – Verner wäre ein guter Zweitplatzierter). Eine gerippte Big-Version eignet sich für einen größeren Haushalt oder Arbeitsbereich, wie bei Upstate DesignerKalen Kaminski 's Studio. „Ich denke, das Ritual, Walter zu füllen, darauf zu warten, dass es filtriert, und dann das Wasser zu trinken, das man ‚gemacht‘ hat, ist wirklich wichtig“, fügt Griffin hinzu und erklärt, dass der „Tanz“ unterstreicht, wie wertvoll diese Ressource ist. Auch der neue kugelförmige Knopf ist eine nette Geste. Griffin plant, sie in etwa zehn Farben anzubieten: ein ganz eigener Walter.

Von Nate Freeman

Von Kase Wickman

Von Bess Levin

„Ich denke, allein durch die Art und Weise, wie sie ihren Mund bewegt, kann man viel über eine Person und ihren Charakter sagen“, sagt erGeh Homidi, die redaktionelle Make-up-Künstlerin, die einer neuen, fokussierten Make-up-Kollektion ihren Namen leiht. „Ich mag all die Macken an Lippen und Zähnen – sie sind so emotional – also wollte ich das einfach feiern.“ Wenn Sie Homidis Arbeit kennen, ist es keine Überraschung, dass ihre Marke als vollwertige Kreation landete: das ineinandergreifende Monogramm-Logo, der sofort charakteristische Blauton, die eindrucksvollen Kampagnenbilder vonZoe Ghertnermit FreundenPaloma ElsesserUndCamilla Deterre. Homidi ist eine einzigartige Stimme in der Welt der Laufstegschönheit: Sie malt Ohren in Technicolor-Tönen für Virgil Ablohs Off-White, überzieht Unterarme mit Glitzer für Eckhaus Latta und zeichnet malerische Linien über den Nasenrücken für Maryam Nassir Zadeh. Dieser Fokus auf den Mund, mittels Lippenstiften und vier Creme-Puder-Lippenkompressoren sowie einem kompakten Pinsel für Präzision (und Schwung am Tisch), spiegelt Homidis Sinn für Leichtigkeit und Experimentierfreudigkeit wider. Sie stellte den Lippenkompakt in Nude 2 vor, einem Farbton mit einem bräunlichen 90er-Jahre-Touch, bei Copernis viraler Herbstshow 2023, bei der fünf gelbe Robo-Hunde mit von der Partie waren. DesignerSébastien MeyerUndArnaud Vaillant ließ sich von „Der Wolf und das Lamm“ des französischen Dichters Jean de la Fontaine aus dem 17. Jahrhundert inspirieren und passte die Fabel an, um unser aktuelles Tauziehen mit der Technologie widerzuspiegeln. (Sie gaben ihrer Version ein Happy End, anders als das Original – den Tod eines Lammes.) Was mir jedoch im Gedächtnis bleibt, ist ein freudiges Foto, das Homidi gepostet hat und auf dem ihre Eltern ihre Produkte per Post erhalten. Die Familie afghanischer Flüchtlinge ließ sich in Kalifornien nieder, als Homidi jung war, und als sie aufwuchs, verbrachte sie viel Zeit im Friseursalon ihrer Mutter. „Sie waren immer stolz auf mich, aber ich glaube, in gewisser Weise haben sie nicht wirklich verstanden, was ich als Maskenbildnerin mache und was das für die Branche bedeutet“, sagt sie. Eine schwere blaue Puderdose erzählt eine Geschichte. „Für sie fühlt es sich an, als wäre es endlich ein echtes Geschäft.“

Kurz bevor Schlagzeilen über „stillen Luxus“ die Runde machten,Iván Pol führte mich in einen Behandlungsraum bei Fouquet's in Tribeca für eine Gesichtsbehandlung, die man genau so beschreiben könnte. (Das Gleiche gilt für sein Outfit von The Row – die Designer waren frühe Kunden.) Das Beauty Sandwich, wie Pols markenrechtlich geschützte Behandlung genannt wird, basiert auf zwei Radiofrequenzgeräten, die zusammenarbeiten, um verschiedene Hautschichten zu formen und zu straffen. (Es reicht nicht aus, nur eine Schicht ins Visier zu nehmen, erklärt er mit einer humorvollen Analogie: „Wenn man zum Beispiel ein Stück Filet hätte, würde man es nur in der Mitte durchgaren. Beide Seiten wären roh.“) Die Stimmung ist warm und verschwörerisch, aber die Gesichtsbehandlung ist kein gefühlvolles Erlebnis – eher wie der ruhige, zielgerichtete Service eines Degustationsmenü-Restaurants. Sinnesreize kommen stattdessen von Pol's Secret Sauce, das Anfang des Jahres als Teil des ersten Beauty-Angebots von Moda Operandi auf den Markt kam. (Salma Hayek,(Ein Kunde schlug ihm vor, das Kunstwerk der Flasche in Gold auszuprobieren.) Entwickelt mit dem angesehenen FormuliererJahr von Mamiel Das in Großbritannien von Hand gemischte Serum enthält eine Reihe wertvoller Öle – Hagebutte, Kamelie, Affenbrotbaum, Kaktusfeige – mit einem rosigen Hauch von englischem Garten. Für Pol ist es ein Nahrungsergänzungsmittel oder, wie der Slogan schon sagt, eine Abkürzung zu „Skin So Yummy“. Es ist in weißes Butterbrotpapier eingewickelt, nur die Gurke fehlt.

Nicolas Gerlier, Der Franzose hinter La Bouche Rouge gab mir letzten Sommer bei einem Kaffee im La Samaritaine zum ersten Mal eine Vorschau auf diese schlanke Tasche. Für ein Unternehmen, das sich auf saubere Kosmetika spezialisiert hat, schien es gleichzeitig ein neuer Vorstoß in die Lederwarenkategorie und eine Rückbesinnung auf den Ort zu sein, an dem alles begann: mit einem schicken, nachfüllbaren Lippenstiftetui, eingewickelt in Leder aus derselben traditionellen Gerberei, die auch Hermès verwendet . „Natürlich ist Leder nicht perfekt“, erklärte er, „aber für mich ist es eine Möglichkeit, Begehrlichkeit zu schaffen.“ Man geht davon aus, dass man, um weniger Abfall auf der Welt zu erzeugen, weniger, dafür aber einen besseren Umgang mit Objekten braucht. Etwas, das man haben und behalten kann, anstatt es auf die Mülldeponie zu werfen. In diesem Fall hilft es, dass die Formeln – untergebracht in einer recycelbaren Ganzmetallkugel, die einrastet – gleichermaßen Zuneigung verdienen, vom alltäglichen Lippenbalsam bis zum von Anja Rubik empfohlenen Rotton. Diese Hingabe an das ursprüngliche Kultprodukt ist es, was die Umhängetasche auszeichnet. Ja, es gibt Platz für ein Telefon und ein paar Karten, aber ein Schlitz für Lippenstift ist der clevere Clou. Gerlier nannte es „21 Bag“ in Anspielung auf die Gegenwart: „Wir haben in diesem 21. Jahrhundert die Wahl, den Beginn des Albtraums für die Menschheit oder den Beginn einer neuen Ära herbeizuführen.“ Ist das Reisen mit leichtem Gepäck eine Erinnerung daran, auf andere Weise weniger Fußabdrücke zu hinterlassen? Es ist ein Gedanke, der mir noch im Gedächtnis bleibt, Monate nachdem eine burgunderrote Version per Post eintraf und sich immer mehr unentbehrlich machte. Ich kann mir kaum vorstellen, ohne sie durch einen Flughafen zu reisen: Lippenbalsam, Führerschein, Kreditkarte, mobile Bordkarte. Es ist alles, was ich zum Café oder zur Kompost-Abgabe im Gemeinschaftsgarten mitnehme. Der Käsehändler in Fairway möchte einen für seine Frau; fragte ein Kollege per DM. Vielleicht könnten Sie eines in frühlingshaftem Puderblau verwenden.

Von Nate Freeman

Von Kase Wickman

Von Bess Levin

Im Nachhinein scheint es logisch, dass der ideale Merchandise-Artikel für ein Dessert-Kochbuch fotogene Teller wären – um ein Stück kariertes Rhabarber-Törtchen oder Pinienkern-Sablés besser auf den Tisch zu bringen. Im Fall vonNatasha Pickowicz,Als vielbewunderte Konditorin, die für ihre kulinarischen Auszeichnungen, ihre Kuchenverkäufe in der Gemeinde und ihre von den Simpsons inspirierten Pop-up-Flyer bekannt ist, bot die Veröffentlichung von „More Than Cake“ in diesem Frühjahr einen Vorwand, mit ihr zusammenzuarbeitenJono Pandolfi, dessen New Yorker Keramikstudio anspruchsvolle Restaurants im ganzen Land ausstattet. Dieser vierteilige Sampler greift auf die sonnige Farbpalette von Pickowicz‘ Cover auf, aber die Glasurfarben spiegeln sich im gesamten Buch wider. (Das Grau passt zu ihrem schwarzen Sesam-Frischkäse-Zuckerguss; das Goldgelb weckt in mir Verlangen nach ihrem herzhaften Olivenölkuchen mit knusprigen Kapern.) Der individuelle Stempel auf der Rückseite der Teller – ein illustrierter Eierkarton von Pickowicz' Mutter, KünstlerinLi Huai – ist ein Detail aus More Than Cake. Das beste Essen zum Mitnehmen aus einem Pickowicz-Unterfangen ist jedoch wohl die essbare Sorte. Ihr „More Than a Bake Sale“ – ein Auftakt der Büchertour im Wythe Hotel in Brooklyn – brachte mehr als 30.000 US-Dollar für The Brigid Alliance ein. Die Tour geht weiter, für den 10. Mai ist ein Kuchenverkauf in Seattle geplant; Der Erlös kommt der Organisation „Indigenous Women Rising“ zugute.

Ist dies die Zeit für Wiederholungen? Ich denke eine Weile darüber nachKristie Streicher, Die bekannte Brauenkünstlerin malt mit ihrem Stift mit feiner Spitze auf zarte Härchen. Es ist ein cooler Abend in New York; Eine Lupenlampe füllt die gerade untergegangene Sonne aus. „Ich würde hier gerne ein bisschen mehr sehen“, sagt sie und deutet auf die spärlich besetzten Innenränder meiner Brauen. (Fädeltermine aus der College-Ära waren etwas übereifrig.) „Wenn Sie es vortäuschen wollen, ist dies das richtige Produkt dafür, denn der Bleistift sieht einfach etwas zu gekünstelt aus.“ Es ist wahr: Ihre Formel ist klar genug, um zu erkennen, ohne karikaturhaft zu wirken, und der hellste Farbton passt genau zu meinem Aschbraun. Streicher – die mit ihren beiden Schwestern das Schönheitsstudio STRIIIKE in Beverly Hills betreibt (Ashleyist Friseur;Jenn,auf dessen Make-up man sich sehen lassen kannEmily BluntUndGreta Gerwig, leitet außerdem Scout in Pound Ridge, New York) – führt ihren naturalistischen Blick auf eine Kindheit in Nordkalifornien zurück. Dennoch kennt sie die Torheiten der Jugend. „Ich war in den 90ern ein Raver“, sagt sie und erinnert sich, wie sie Platz für aufgetragenen Lidschatten geschaffen hat, indem sie sich „winzige kleine Brauen“ verpasst hat. Schon in den frühen Morgenstunden leistete Streicher Pionierarbeit für einen umsichtigen Ansatz mit der Pinzette, den sie später zum Markenzeichen „The Nurtured Brow“ machte. Ihr Trio an Debüt-Stylingprodukten – getöntes Brauengel, klares Gel mit starkem Halt und dieser feine Stift – folgt diesem unkomplizierten Ansatz. „Es hat etwas so Beruhigendes, vor dem Spiegel zu sitzen und einfach Haarstriche hinzuzufügen“, sagt sie – wie ein Akt der Selbstvergebung oder eine vermeintliche Gartenarbeit. „Es ist wirklich therapeutisch.“

Bei der behandlungsorientierten Hautpflege wird oft davon ausgegangen, dass es zunächst eine stabile Leinwand gibt, die bereit ist, den gut gemeinten Einwirkungen eines starken Retinols oder Vitamin C standzuhalten. Aber manchmal (und das ist bei empfindlichen Typen immer der Fall) braucht man eine sanftere Variante Wiederherstellung. „Ich möchte sagen, dass wir einen moralischen Auftrag haben, Produkte zu entwickeln, die wirklich heilen“, sagt der Gründer von SkinFixAmy Gordinier sagt während eines Briefings für das Multi-Action-Serum der Marke. Da ich anfällig für Ekzeme und andere vorübergehende Ungleichgewichte bin, habe ich mich sofort bekehrt, bis zum letzten Tropfen. Das Produkt vereint in letzter Zeit zwei Schlagworte in Sachen Schönheit. Zum Thema Barrierereparatur verfügt das Serum über einen patentierten Komplex, der die äußerste Lipidschicht wieder aufbaut, um Feuchtigkeit besser einzuschließen und Reizungen zu minimieren. Und was die Peptide anbelangt, enthält die Formel sechs Peptide, deren Aufgabe es ist, der Haut ihre Spannkraft zurückzugeben. „Es wird nicht nur die Ceramide in der Barriere erhöhen, die wirklich dabei helfen werden, diese Mauer zu bilden“, sagt Gordiner, „sondern es dringt auch eine Ebene tiefer in die Dermis ein und reguliert die Kollagenproduktion hoch.“ Eine begleitende Augencreme wurde gerade auf den Markt gebracht – sie ist selbst eine Erwähnung wert –, aber das leichte Serum fühlt sich an wie ein Grundnahrungsmittel für warmes Wetter. „Obwohl es ein Barriere-Serum ist und voller Wirkstoffe steckt, spritzt es einfach in die Haut.“

Von Nate Freeman

Von Kase Wickman

Von Bess Levin

Bei Blockbuster-Ausstellungen herrscht eine besondere Energie. Touristen erledigen ihre sanften Do-Si-Dos rund um den Wandtext. Abhören ist amüsant und Zusammenstöße sind vorprogrammiert. Als ich an einem überfüllten Samstag die Georgia O'Keeffe-Show im MoMA besuchte, schrie ein Teenager-Mädchen zu ihrem Vater: „Oma ist hier!“ Und in gewisser Weise spiegelt dies die Aufregung rund um „To See Takes Time“ wider: O'Keeffe – bekannt für ihre abstrakten Blumen und Wüstenansichten, von denen viele während ihrer zurückgezogenen späteren Jahre in New Mexico entstanden – ist unbestreitbar eine Matriarchin der modernen Kunst. (Sie starb 1986 im Alter von 98 Jahren.) Doch indem sie sich auf die weniger bekannten Arbeiten der Künstlerin auf Papier konzentrieren, die oft in Variationen ausgeführt werden, enthüllen die Kuratoren, wie sich die prozessorientierte Seite ihrer Arbeit entwickelt, während sie durch die Welt wandert und sie in sich aufnimmt unterschiedliche Erfahrungen. Eine Gruppe von Sonnenuntergangsaquarellen aus dem Jahr 1917 – nicht lange nachdem ihre Zeichnungen bei New Yorker Galeristen, insbesondere bei ihrem zukünftigen Ehemann Alfred Stieglitz, Aufmerksamkeit erregten – ist eine Hauptattraktion und hängt an einer Wand wie ein Familientreffen formaler Experimente: klare Farbbänder neben dunstiger Diffusion. Der Ausstellungstitel ist einer Passage von O'Keeffe entnommen, in der es darum geht, dass niemand wirklich eine Blume sieht, weil wir alle zu beschäftigt sind. „Sehen braucht Zeit, so wie es Zeit braucht, einen Freund zu haben“, schrieb sie 1939 und nahm damit vorausschauend unsere Aufmerksamkeitsökonomie vorweg. Hier können wir durch ihre Augen sehen, sei es ein Blick aus ihrem Campingzelt, dargestellt als eine Reihe nahezu abstrakter Dreiecke, oder ihre nackten Selbstporträts. „Auf andere Weise konnte ich nicht bekommen, was ich wollte, also habe ich mich selbst gemalt – keine Kleidung“, schrieb sie an Stieglitz. "Es hat viel Spaß gemacht."

In mehr als einer Hinsicht kaufen wir wasGeh Homidi verkauft. In diesem Fall handelt es sich um die cremigen Lidschattenstifte, die die Visagistin backstage bei Victoria Beckhams Herbstshow 2023 verwendet hat. „Victoria rief mich an und sagte nur: ‚Ich liebe die Art und Weise, wie man Schönheit, Farbe und Textur integrieren kann, ohne dass es zu geschminkt aussieht“, erinnert sich Homidi, der sich daran machte, etwas Modernes zu entwickeln – einen Look, der zu Beckhams kastenförmigen Blazern passen würde und anschmiegsame Kleider im 30er-Jahre-Stil und ein dekonstruierter Rock, der mit einer Straußenfeder geschmückt ist. Das Ergebnis war im wahrsten Sinne des Wortes eine Untertreibung: ein dicker Pigmentstrich entlang des unteren Wimpernkranzes, vom inneren Augenwinkel bis zum äußeren Rand. Einige Modelle, wieIrina Shayk, trug es in Ballettrosa und nahm den Farbton in eine äußerst elegante Richtung. Andere bekamen Sonnenblumengelb (ein Effekt, den ich nachgeahmt habe, bevor ich neulich das Baby einer Freundin kennengelernt habe – sie war einverstanden). Im Gespräch mit Vogue'sSarah Mower Vor der Show beschrieb Beckham, dass er sich von Little Edie aus Grey Gardens inspirieren ließ, wenn auch nicht im wörtlichen Sinne. „Es geht eher darum, etwas vielseitiger zu sein und Spaß zu haben“, sagte sie. „Fast wie ein kleines Mädchen, das sich verkleidet.“

Bei Aesop, der 1987 in Melbourne, Australien, gegründeten Körperpflegemarke herrscht eine Push-Pull-Dualität. Der Beweis für großes Geschäft ist direkt in den Schlagzeilen zu finden: Anfang dieses Monats stimmte L'Oréal zu, die Marke für 2,5 Milliarden US-Dollar zu kaufen , die bisher größte Akquisition des Kosmetikriesen. Gleichzeitig agiert Aesop gerne auf gelehrten, weniger kommerziellen Wegen. Das Unternehmen arbeitet seit langem mit hochkarätigen Architekturbüros zusammen (Snøhetta,Frida Escobedo ), um ruhige Innenräume für seine Einzelhandelsfilialen zu entwerfen – Investitionen in die Kultur, die sich nicht so leicht in Erträge umwandeln lassen. Othertopias, eine vom Parfümeur kreierte DuftgruppeBarnabé Fillion, steht in ähnlicher Weise im Gegensatz zu einer Parfümindustrie, die sich auf Fokusgruppen und Werbeverträge mit Prominenten konzentriert. Als er mich im Herbst 2021 in seinem Pariser Studio durch das erste Trio der Othertopias-Düfte führte, stellte er eine Verbindung zwischen Miraceti (erdig, mit Noten von schwarzem Pfeffer und Ambrette) und Moby Dick her – „dem obskuren Objekt der Begierde“. Das Gleiche gilt für den neuesten Duft der Kollektion, Gloam, der mehr fasziniert als schreit. Eine zeitlich gut abgestimmte Pressekonferenz in Brooklyn fiel mit den L'Oréal-Neuigkeiten und einem wolkenlosen Frühlingstag zusammen. Eine Installation aus gelben Mimosen füllte das Schaufenster. Ein Aesop-Mitarbeiter mit TED-Talk-Kenntnissen begann mit der Herkunft des Namens, der vom altenglischen Wort für Dämmerung stammt. „Es ist auch eine Zeit, die symbolisch für den Raum zwischen der Wachwelt und der Traumlandschaft steht“, erklärte sie. „Gloam wurde vom Diwan inspiriert, einer horizontalen Position zur Selbstfindung, einem Portal, das uns dorthin führt.“ Wer von uns braucht nicht im Geiste der Erneuerung auszuruhen, unterstützt von einer Mischung aus Orangenblüten, Jasmin-Sambac und Patschuli, die mit der Haut verschmilzt? Die Aesop-Kaffeetasse vor mir bei der Veranstaltung (beschriftet mit einem Zitat von Friedrich Schiller: „Wage es, zu irren und zu träumen“) vermittelte die gleiche charmant gemischte Botschaft wie ein Zwielichtparfüm an einem Aprilmorgen: Hochdrehen für den Ausklang .

Von Nate Freeman

Von Kase Wickman

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WannGabrielle Blair, Die sechsfache Mutter hinter dem einflussreichen Blog „Design Mom“ veröffentlichte im vergangenen Herbst ihr zweites Buch, dessen ideologische Ausrichtung war unverkennbar. Der Titel „Ejaculate Responsously“ befindet sich auf einem breiten gelben Streifen oben auf dem Taschenbuch: ein Aufruf zum Handeln mit der Dringlichkeit eines Warnzeichens. „Wir haben die Last der Schwangerschaftsverhütung auf die Person gelegt, die 24 Stunden im Monat fruchtbar ist, und nicht auf die Person, die 24 Stunden am Tag und jeden Tag ihres Lebens fruchtbar ist“, schreibt Blair in ihrer 28-Punkte-Abhandlung. Dies berührt den vernachlässigten Schmerz beim Einführen eines IUP und die relative Leichtigkeit von Vasektomien. Entworfen vonBonnie Siegler Unter Verwendung der Schriftart Avant Garde (entwickelt für das gleichnamige Magazin) erinnert das Cover an das Jahrzehnt von Roe v. Wade, bis hin zur Braun-Orange-Palette einer Krawatte aus den 1970er Jahren. Ich habe das Buch zufällig in mein Handgepäck gesteckt, als ich am Osterwochenende nach Fort Lauderdale reiste. In der Gepäckkontrollschlange am JFK klingelte auf meinem Telefon ein Nachrichtenalarm: Richter in TexasMatthew J. Kacsmaryk hatte die FDA-Zulassung des seit langem etablierten Abtreibungsmedikaments Mifepriston ausgesetzt. (Der Oberste Gerichtshof ordnete daraufhin an, dass Mifepriston vorerst weiterhin allgemein erhältlich bleibt.) Ich beendete das letzte Kapitel, bevor ich in meinem Heimatstaat landete, wo die Plumeria blühte undRon DeSantis Es dauerte nur noch wenige Tage bis zur Unterzeichnung eines sechswöchigen Abtreibungsverbots. Welche Kraft hat ein 137-seitiger Sandsack gegen diesen gefährlichen, rückläufigen Sturm? Verantwortungsvoll ejakulieren – schlank, prägnant, wahnsinnig – bleibt mir im Gedächtnis haften. Das gilt auch für seine Streifen (spirituelle Verwandtschaft mit dem wieder in Mode gekommenen Togo-Sofa, das im selben Jahr wie Roe auf den Markt kam). Es lohnt sich, das Buch auf dem Couchtisch aufzubewahren. AlsRebecca Traisterschreibt in ihrer aktuellen Titelgeschichte („Abtreibung gewinnt Wahlen“) für New York: „Wie lange es auch dauern mag, den Schaden von Dobbs und die Jahrzehnte der Erosion, die ihm vorausgingen, wiedergutzumachen, das längere und tiefere Projekt – die Überarbeitung nicht nur der Art und Weise.“ Wir erlassen Gesetze, aber die Art und Weise, wie wir denken, wird bleiben.“

Von Keziah Weir